Fechner Fenster- und Türenbau Gaschwitz GmbH
Handwerkskammer zu Leipzig

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 10/2017Gelungene Nachfolge

Ein Porträt von Andrea Wolter.

Die Geschichte der Fechner Fenster- und Türenbau Gaschwitz GmbH ist die Geschichte zweier ambitionierter Handwerksmeister, angestrengter Arbeit, dem unbedingten Willen zum Erfolg und einem Quäntchen Glück.

Eigentlich beginnt die wechselvolle Geschichte bereits 1890 als die Firma Spezialfensterbau Mahn in Gaschwitz gegründet wurde, denn bis heute hat das Unternehmen hier seinen Sitz. 1959 wurde aus dem Privatbetrieb die PGH Fensterbau Gaschwitz. Anfang der 60er-Jahre begann Hans-Werner Fechner dort seine Lehre zum Rahmenglaser. Nach seiner Gesellenprüfung und der damals üblichen Armeezeit arbeitete Fechner als Zimmermann in Großdeuben. 1977 – das private Handwerk war wieder gefragt – bot sich ihm die Chance, den Gewerbeschein zu erhalten und einen Betriebsteil seines ehemaligen Ausbildungsbetriebes zu übernehmen. Fechner zögerte nicht. Als Jungunternehmer setzte er sich wieder auf die Schulbank und erwarb 1982 seinen Meistertitel als Rahmenglaser, zwei Jahre später war er zudem Bau- und Möbeltischlermeister.
 

Unternehmen mit Potenzial

Anfang der 90er-Jahre fehlte der PGH Fensterbau Gaschwitz mit ihren 21 Mitarbeitern ein Geschäftsführer. Der ehemalige Lehrling und erfolgreiche Unternehmer Fechner wurde gefragt und sagte ja. Ein Jahr lang führte er sozusagen in Teilzeit zwei Betriebe – die PGH ohne Lohn. Dann folgte die Umwandlung in eine GmbH. Bis heute staunt Fechner, dass tatsächlich alle 48 (!) Anteilseigner der PGH pünktlich beim Notar erschienen waren. „Ich hätte das Gebäude auch gut verkaufen können. Interessenten für die Bauhaus-Immobilie gab es genug. Aber ich sah das Potenzial des Unternehmens und die Verantwortung, die ich für die Mitarbeiter hatte.“ Fechner führte seine beiden Betriebe zur Fechner Fenster- und Türenbau GmbH zusammen. Statt PGH-Anteile auszuzahlen, wurde in neue Maschinen investiert. Die GmbH entwickelte sich gut, erhielt sich einen stabilen Kundenkreis und beschäftigte durchschnittlich zehn Mitarbeiter. 2015 mit 68 Jahren übergab Hans-Werner Fechner seinen Betrieb an Glasermeister Dirk Frenzel. Irgendwie wiederholte sich die Geschichte. Auch Frenzel war bereits erfolgreicher Unternehmer als ihn Fechner fragte, ob er seinen Betrieb weiterführen wolle. Und wie Fechner ein Vierteljahrhundert früher musste auch Frenzel nicht lange nachdenken. Er kannte das Unternehmen und vor allem den Unternehmer. „Wir hatten einen guten Draht zueinander und daran hat sich bis heute nichts geändert“, erzählt Frenzel. Der gesamte Übergabeprozess dauerte nicht länger als ein halbes Jahr. „Aber ich habe davor schon zwei Jahre gesucht, um den richtigen Nachfolger zu finden“, sagt Fechner.
 

Wertvolle Erfahrungen

Die Produktpalette des Betriebes hat der neue Eigentümer erhalten und ergänzt. Erhalten blieb die individuelle Herstellung von Holzfenstern für Denkmalschutz und Altbausanierung – ergänzt wurde um Kunststofffenster. Das Unternehmen ist heute zertifiziert für Brandschutzfenster und steht mit der Nachrüstung von Sicherheitsbeschlägen auf der Errichterliste der Polizei. Ganz neu ist die Abteilung für Wintergärten und Spezialverglasungen. Geblieben ist der Namen des Unternehmens. „Fechner Fenster- und Türenbau Gaschwitz GmbH hat einen guten Ruf, ist bei den Kunden bekannt und steht für Qualität. Warum also sollte ich was ändern“, sagt Dirk Frenzel. Fechner freut die Anerkennung. Und er ist stolz darauf, dass sein Rat noch immer gefragt ist und er als Besucher in „seinem“ Betrieb gern gesehen wird.
 

Mehr Informationen

www.fensterbau-fechner.de

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 10/2017 erschienen.


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